ALLOPURINOL HEXAL 100 Tabletten

PZN 00345733
Производитель HEXAL AG
Форма Таблетки
Ёмкость 100 St
Рецепт да
20.84 €

Аннотация


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Zusammensetzung von Allopurinol Hexal 100 Tabletten
1 Tabl. enthält
Wirkstoffe
  • 100 mg Allopurinol
Hilfsstoffe
  • Magnesium stearat
  • Crospovidon
  • Cellulosepulver
  • Cellulose, mikrokristalline
  • Povidon K25
  • Macrogol 4000
  • Talkum

Anwendungsgebiete von Allopurinol Hexal 100 Tabletten

  • Das Präparat ist ein Arzneimittel zur Hemmung der Bildung der Harnsäure (Urikostatikum).
  • Das Arzneimittel wird angewendet bei
    • Erwachsene
      • Harnsäurewerten im Blut im Bereich von 8,5 mg/100 ml und darüber, sofern diätetische Maßnahmen nicht ausreichen, bzw. bei klinischen Komplikationen erhöhter Harnsäurewerte, insbesondere manifeste Gicht, harnsäurebedingte Nierenschädigung (Urat-Nephropathie), Auflösung und Verhütung von Harnsäuresteinen sowie zur Verhinderung der Bildung von Calciumoxalatsteinen bei gleichzeitigem Vorliegen erhöhter Harnsäurewerte.
      • erhöhten Harnsäurewerten im Blut und erhöhter Harnsäureausscheidung im Urin, z.B. bei starkem Zellzerfall, Strahlen- bzw. Chemotherapie (sekundäre Hyperurikämie).
    • Kinder
      • erhöhten Harnsäurewerten im Blut und erhöhter Harnsäureausscheidung im Urin, z.B. bei starkem Zellzerfall, Strahlen- bzw. Chemotherapie (sekundäre Hyperurikämie).
      • harnsäurebedingter Nierenschädigung (Urat-Nephropathie) bei Leukämiebehandlung.
      • angeborenen Enzymmangelkrankheiten wie Lesch-Nyhan-Syndrom (teilweise oder totale Defekte der Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyl-Transferase) und Adenin-Phosphoribosyl-Transferasemangel.

Dosierung von Allopurinol Hexal 100 Tabletten

  • Nehmen Sie das Arzneimittel immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
  • Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis
    • Erwachsene
      • Erwachsene nehmen in Abhängigkeit von den aktuellen Serum-Harnsäurewerten täglich 1 bis 3 Tabletten (entspr. 100 - 300 mg Allopurinol/Tag) ein.
      • Um das Risiko des Auftretens von unerwünschten Wirkungen möglichst zu verringern, sollte die Behandlung mit 1 Tablette täglich (entspr. 100 mg Allopurinol/Tag) begonnen werden. Diese Dosis ist nur bei unzureichend gesenkten Serum-Harnsäurespiegeln im Blut zu erhöhen.
      • In Einzelfällen kann die Dosis auf 6 bis 8 Tabletten täglich gesteigert werden (entspr. 600 - 800 mg Allopurinol/Tag). Hierfür sind Blutuntersuchungen durchzuführen (der Serum-Oxipurinolspiegel sollte einen Wert von 15 µg/ml [100 µmol/l] nicht überschreiten). Die Dosis sollte über den Tag verteilt verabreicht werden.
      • Zur besseren Verträglichkeit sollten als Einzeldosis nicht mehr als 3 Tabletten verabreicht werden (entspr. 300 mg Allopurinol).
      • Die Tageshöchstdosis beträgt 800 mg Allopurinol.
    • Kinder
      • Die Tagesdosis beträgt 10 mg Allopurinol pro Kilogramm Körpergewicht (bis max. 400 mg/Tag), verteilt auf 3 Einzeldosen.
    • Ältere Patienten
      • Da spezielle Daten zur Anwendung von Allopurinol bei älteren Patienten nicht vorliegen, sollte diese Patientengruppe mit der niedrigsten therapeutisch vertretbaren Dosis behandelt werden. Ferner ist insbesondere bei älteren Patienten das Vorliegen einer eingeschränkten Nierenfunktion in Betracht zu ziehen.
  • Eingeschränkte Nierenfunktion
    • Allopurinol und seine Stoffwechselprodukte werden über die Nieren ausgeschieden. Eine verminderte Nierenfunktion kann deshalb zu einer längeren Verweildauer der Substanz und seiner Stoffwechselprodukte im Körper und auf diese Weise zu einer Überdosierung führen.
    • Wenn Ihre Nierenfunktion eingeschränkt ist, muss das Arzneimittel deshalb unter besonderer ärztlicher Kontrolle angewendet werden. Zur Verminderung eines möglichen Risikos bestimmt der Arzt die erforderliche Dosis nach dem Ergebnis einer bestimmten Blutuntersuchung (Serumkreatininspiegel, der regelmäßig zu kontrollieren ist), bzw. Ermittlung der Kreatinin-Clearance. Beim Vorliegen von schweren Nierenfunktionsstörungen sollten höchstens 100 mg Allopurinol/Tag (entspr. 1 Tablette/Tag) oder Einzeldosen von 100 mg Allopurinol in größeren Abständen als 1 Tag eingenommen werden. Der Serum-Oxipurinolspiegel sollte einen Wert von 15,2 µg/ml nicht überschreiten.
    • Eine Anleitung für die Dosierung bei beeinträchtigter Nierenfunktion gibt folgendes Schema:
      • Kreatinin-Clearance: über 20 ml/min
        • Tagesdosis: Standarddosis
      • Kreatinin-Clearance: 10 bis 20 ml/min
        • Tagesdosis: 100 - 200 mg
      • Kreatinin-Clearance: unter 10 ml/min
        • Tagesdosis: 100 mg oder größere Intervalle
    • Bei der Durchführung einer Hämodialyse (Blutwäsche) können sofort nach jeder Behandlung (d.h. 2- oder 3-mal/Woche) 300 - 400 mg des Arzneimittels gegeben werden.
  • Eingeschränkte Leberfunktion
    • Bei eingeschränkter Leberfunktion wird ein Vorgehen wie bei einer eingeschränkten Nierenfunktion angeraten. Zu Beginn der Behandlung sollten zusätzlich regelmäßige Leberfunktionstests durchgeführt werden.

 

  • Dauer der Anwendung
    • Die Behandlung mit dem Arzneimittel ist in der Regel über einen längeren Zeitraum erforderlich. Bitte nehmen Sie Arzneimittel regelmäßig und in der vom Arzt bestimmten Dauer ein.
    • Wie bei jeder Langzeitbehandlung ist auch hier eine laufende Überwachung notwendig. Die Harnsäurespiegel sind wiederholt und regelmäßig zu kontrollieren, gleichzeitig soll auf mögliche Nebenwirkungen geachtet und die Notwendigkeit einer Fortsetzung der medikamentösen Behandlung überprüft werden.
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung zu stark oder zu schwach ist.

 

  • Wenn Sie eine größere Menge des Arzneimittels eingenommen haben, als Sie sollten
    • Ein spezielles Gegenmittel ist nicht bekannt. Nach Einnahme von 20 g Allopurinol traten bei einem Patienten Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Schwindel auf.
    • Beim Verdacht auf Vorliegen einer Vergiftung ist - insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme mit Azathioprin oder 6-Mercaptopurin - umgehend ein Arzt zu verständigen, damit Maßnahmen ergriffen werden können, die die weitere Aufnahme des Arzneimittels in den Blutkreislauf vermindern bzw. die Ausscheidung des Arzneimittels beschleunigen, wie reichliche Flüssigkeitszufuhr oder ggf. eine Hämodialyse (Blutwäsche).

 

  • Wenn Sie die Einnahme des Arzneimittels vergessen haben
    • Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.

 

  • Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Wechselwirkungen von Allopurinol Hexal 100 Tabletten

  • Bei Einnahme des Präparates mit anderen Arzneimitteln
    • Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
    • Allopurinol verlangsamt die Ausscheidung von Probenecid (Arzneimittel, das eine vermehrte Harnsäureausscheidung bewirkt).
    • Die Ausscheidung von Allopurinol wird durch die gleichzeitige Gabe von Arzneimitteln, die eine vermehrte Harnsäureausscheidung bewirken, wie Probenecid, Benzbromaron, Sulfinpyrazon oder Salicylaten in hohen Dosen, beschleunigt und somit die Wirksamkeit des Präparates herabgesetzt. Die klinische Bedeutung dieser Wechselwirkungen ist in jedem Einzelfall vom Arzt zu bewerten.
    • Wird das Arzneimittel gleichzeitig mit 6-Mercaptopurin oder Azathioprin eingenommen, muss deren Dosis auf 25% der sonst üblichen Dosis gesenkt werden, da ihre Wirkung durch das Arzneimittel verlängert werden kann.
    • Mit dem Auftreten allergischer Reaktionen (Hautausschlägen) auf die Antibiotika (Arzneimittel zur Behandlung bakteriell bedingter Infektionskrankheiten) Ampicillin oder Amoxicillin ist bei gleichzeitiger Allopurinol-Gabe häufiger zu rechnen. Deshalb sollten - wenn möglich - Patienten unter Behandlung mit dem Arzneimittel andere Antibiotika erhalten.
    • Bei gleichzeitiger Gabe des Arzneimittels und Captopril kann, insbesondere bei chronischem Nierenversagen, die Gefahr von Hautreaktionen erhöht werden.
    • Blutgerinnungshemmende Arzneimittel (Antikoagulantien vom Dicumaroltyp) können bei gleichzeitiger Gabe mit dem Arzneimittel in ihrer Wirkung verstärkt werden. Es ist daher eine häufigere Kontrolle der Blutgerinnung erforderlich und ggf. eine Dosisreduktion des entsprechenden Antikoagulans notwendig.
    • Insbesondere bei eingeschränkter Nierenfunktion kann bei gleichzeitiger Gabe des Arzneimittels und blutzuckersenkenden Arzneimitteln, die Chlorpropamid enthalten, die Wirkung von Chlorpropamid verlängert werden. Daher ist die Dosis von Chlorpropamid zu verringern.
    • Nach Einnahme des Arzneimittels wurde von einer Hemmung der Verstoffwechselung theophyllinhaltiger Arzneimittel, die z.B. zur Behandlung von Atemwegs- und Herzerkrankungen verordnet werden, berichtet. Zu Beginn der Behandlung mit dem Arzneimittel oder bei Erhöhung der Dosis des Arzneimittels sollte deshalb die Theophyllin-Konzentration im Blut bestimmt werden.
    • Wird das Arzneimittel zusammen mit Zytostatika (Arzneimittel zur Behandlung bösartiger Geschwulsterkrankungen, z.B. Cyclophosphamid, Doxorubicin, Bleomycin, Procarbazin, Alkylhalogenide) eingenommen, können Blutbildveränderungen häufiger auftreten als bei jeweiliger Einzelgabe dieser Wirkstoffe. Blutbildkontrollen sind daher in kurzen Zeitabständen durchzuführen.
    • Die Verweildauer von Vidarabin-haltigen Arzneimitteln (Arzneimittel gegen Viruserkrankungen) im Körper kann in Gegenwart des Präparates verlängert sein. Deshalb ist bei gemeinsamer Anwendung dieser Arzneimittel besondere Aufmerksamkeit erforderlich, um eventuell vermehrt auftretende Nebenwirkungen rechtzeitig zu erkennen.
    • Die Konzentration von Ciclosporin (Arzneimittel zur Herabsetzung der körpereigenen Immunabwehr) im Blut kann unter Gabe des Präparates erhöht sein. Die Möglichkeit eines häufigeren Auftretens von Ciclosporin-Nebenwirkungen ist daher zu berücksichtigen.
    • Die Verstoffwechselung von Phenytoin-haltigen Arzneimitteln, die z.B. zur Behandlung von Anfallsleiden (Epilepsie) oder bei bestimmten schweren Herzerkrankungen verordnet werden, kann durch das Arzneimittel beeinträchtigt werden. Ob diesem Befund eine klinische Bedeutung zukommt, ist bisher nicht bekannt.

Nebenwirkungen von Allopurinol Hexal 100 Tabletten

  • Wie alle Arzneimittel kann dieses Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
    • Sehr häufig: Bei mehr als 1 von 10 Behandelten
    • Häufig: Bei weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
    • Gelegentlich: Bei weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten
    • Selten: Bei weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10000 Behandelten
    • Sehr selten: Bei weniger als 1 von 10000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle
  • Bedeutsame Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die Sie achten sollten, und Maßnahmen, wenn Sie betroffen sind
  • Wenn Sie von einer der nachfolgend genannten Nebenwirkungen betroffen sind, nehmen Sie das Arzneimittel nicht weiter ein und suchen Sie Ihren Arzt möglichst umgehend auf.
  • Haut- und Überempfindlichkeitsreaktionen
    • Von den beobachteten Nebenwirkungen sind Hautreaktionen, die zu jedem Zeitpunkt der Behandlung auftreten können, am häufigsten. Sie können sich bemerkbar machen durch Hautjucken, evtl. verbunden mit Knötchenbildung der Haut, Hautabschuppung, punktförmige bis flächenhafte Hautblutungen und selten mit Hautabschälungen. Beim Auftreten derartiger Erscheinungen ist das Arzneimittel abzusetzen und der Arzt aufzusuchen, da schwere generalisierte Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten können.
    • Die im Folgenden aufgeführten Überempfindlichkeitsreaktionen sind zwar selten (insbesondere bei tödlichem Verlauf bestanden im Allgemeinen Nieren- oder Leberfunktionsstörungen), sie sind jedoch so schwerwiegend, dass das Arzneimittel sofort abgesetzt werden muss und der Arzt umgehend aufzusuchen ist.
    • Überempfindlichkeitsreaktionen können sich wie folgt äußern:
      • Im Einzelnen wurden Hautreaktionen, die mit Hautabschälungen, Fieber, Erkrankungen der Lymphknoten, Vermehrung bestimmter weißer Blutkörperchen (Eosinophilie) und Gelenkschmerzen einhergingen (Stevens-Johnson-Syndrom), sowie Hautveränderungen, die einer Verbrühung der Haut ähneln (Lyell-Syndrom), beobachtet. Die damit verbundene - ebenfalls selten vorkommende - Gefäßentzündung (Vaskulitis) kann sich auf verschiedene Weise bemerkbar machen, z.B. als Leberzellschädigung (Hepatitis), Nierenentzündung sowie sehr selten als Krampfanfall.
    • Ferner wurden bisher in Einzelfällen folgende Beobachtungen gemacht:
      • Überempfindlichkeitsreaktionen, die sich unter anderem in Fieber, Schüttelfrost und Gelenkschmerzen äußerten, Leberfunktionsstörungen (reversible Erhöhungen der Transaminasen und der alkalischen Phosphatasen) sowie Entzündungen der Gallenwege und Xanthinablagerungen im Harntrakt.
    • Sehr selten wurde über akuten anaphylaktischen Schock berichtet. Anaphylaxie kann lebensbedrohlich sein.
    • In Einzelfällen wurde eine blasse Schwellung von Haut und Schleimhaut, vor allem im Gesichtsbereich (Quincke-Ödem) beobachtet.
    • Bei Auftreten akuter allgemeiner, eventuell lebensbedrohlicher Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktischer Schock) muss sofort der nächst erreichbare Arzt verständigt werden, damit die erforderlichen Notfallmaßnahmen eingeleitet werden können. Das Arzneimittel darf in diesem Fall nicht weiter eingenommen werden.
  • Andere mögliche Nebenwirkungen
    • Das Auftreten von Nebenwirkungen ist häufiger bei Bestehen einer Nieren- oder Leberschädigung oder bei gleichzeitiger Einnahme Ampicillin- oder Amoxicillin-haltiger Arzneimittel.
    • Blut und Lymphsystem
      • In Einzelfällen wurde im Zusammenhang mit der Einnahme des Arzneimittels über Veränderungen des weißen Blutbildes (Leukopenie, Leukozytose, Granulozytose, Eosinophilie) berichtet.
      • Insbesondere bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen kann es gelegentlich zu schweren Knochenmarksschädigungen (Thrombozytopenie, Agranulozytose und aplastische Anämie) kommen. Patienten mit Nierenleiden sollten deshalb ihren Arzt auf diese Erkrankung hinweisen, um eine sorgfältige Überwachung ihres Blutbildes zu gewährleisten.
      • Sehr selten wurde nach Einnahme von Allopurinol vom Auftreten einer Lymphknotenerkrankung (angio-immunoblastische Lymphadenopathie) berichtet, die nach Absetzen des Arzneimittels wieder verschwand.
    • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
      • Bei Patienten mit Gicht kann es zu Beginn der Behandlung mit dem Arzneimittel zu einem Gichtanfall kommen.
      • In Einzelfällen wurden Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) und Erhöhung der Blutfettwerte (Hyperlipämie) beobachtet.
    • Psyche
      • Einzelfälle von trauriger Verstimmtheit (Depression) sind beobachtet worden.
    • Nervensystem
      • In Einzelfällen wurden beobachtet:Nervenentzündungen (periphere Neuritis),Bewusstlosigkeit, Kopfschmerz, Nervenleiden, Lähmungserscheinungen, Empfindungsstörungen (Parästhesie), Schwindel, Schläfrigkeit
    • Augen
      • In Einzelfällen traten Trübungen der Augenlinse (grauer Star), Veränderungen der Netzhaut des Auges (Makula-Entartung) und Sehstörungen auf.
    • Ohr und Innenohr
      • In Einzelfällen wurde über Gleichgewichtsstörungen berichtet.
    • Herz
      • In Einzelfällen wurde eine Verlangsamung des Herzschlages und Bluthochdruck beobachtet.
    • Atemwege, Brustraum und Mittelfellraum
      • Einzelfälle von Halsentzündungen (Angina) wurden beobachtet.
    • Magen-Darm-Trakt
      • Übelkeit, Brechreiz und Durchfall können nach Einnahme von Allopurinol auftreten. Insbesondere magenempfindliche Patienten sollten auf gewissenhafte Einnahme der Tabletten nach dem Essen mit genügender Trinkmenge achten.
      • In Einzelfällen wurden Darmstörungen, Geschmacksabweichungen, blutiges Erbrechen, vermehrte Ausscheidung von Fett im Stuhl und Entzündung der Mundschleimhaut beobachtet.
    • Leber und Galle
      • Selten wurde nach Verabreichung von Allopurinol über Leberfunktionsstörungen berichtet, die von einem asymptomatischen Anstieg der Leberwerte bis hin zur Hepatitis (einschließlich Lebernekrose und granulomatöser Hepatitis) reichten.
    • Haut und Unterhautzellgewebe
      • In Einzelfällen wurde über Haarausfall, verfärbtes Haar und das Auftreten von eitrigen Entzündungen der Haut (Furunkulose) berichtet.
    • Muskel-Skelett-System, Bindegewebe und Knochen
      • In Einzelfällen traten allgemeine körperliche Kraftlosigkeit (Asthenie), Störung der Koordination von Bewegungsabläufen (Ataxie) und Muskelschmerzen auf.
    • Nieren und Harnwege
      • Es wurden Blut im Urin (Hämaturie) und krankhafte Erhöhung von Harnbestandteilen im Blut (Urämie) in Einzelfällen beobachtet.
    • Geschlechtsorgane und Brustdrüse
      • In Einzelfällen wurden beobachtet: Ein- oder zweiseitige Vergrößerung der männlichen Brustdrüse, Impotenz, Unfruchtbarkeit, Samenerguss im Schlaf.
    • Allgemeine Störungen und Beschwerden am Verabreichungsort
      • Es traten in Einzelfällen allgemeines Unwohlsein und vermehrte Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme) auf.
  • Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht angegeben sind.

Gegenanzeigen zu Allopurinol Hexal 100 Tabletten

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden
    • wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Allopurinol oder einem der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels sind.

Schwangerschaft und Stillzeit zu Allopurinol Hexal 100 Tabletten

  • Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Allopurinol sollte in der Schwangerschaft nicht eingenommen werden, da es keine ausreichenden Erfahrungen am Menschen gibt.
  • Stillzeit
    • Während der Stillzeit sollte Allopurinol nicht eingenommen werden, da es in die Muttermilch übergeht.

Anwendung zu Allopurinol Hexal 100 Tabletten

  • Tabletten zum Einnehmen.
  • Die Tabletten werden unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit möglichst immer zur gleichen Tageszeit nach einer Mahlzeit eingenommen. Bei Überschreiten der Tagesgesamtdosis von 300 mg Allopurinol und beim Auftreten von Magen-Darm-Unverträglichkeiten ist die Dosis über den Tag verteilt einzunehmen.
  • Bitte achten Sie auf eine ausreichende und regelmäßige Flüssigkeitszufuhr.

Patientenhinweise zu Allopurinol Hexal 100 Tabletten

  • Besondere Vorsicht bei der Einnahme des Arzneimittels ist erforderlich,
    • Im Folgenden wird beschrieben, wann Sie das Arzneimittel nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht anwenden dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher zutrafen.
    • Nach neueren Literatur-Empfehlungen erübrigt sich unter einem Harnsäurewert von 8,5 mg/100 ml im Blut eine medikamentöse Therapie, sofern Diätvorschriften eingehalten werden und keine Nierenschäden vorliegen. Nahrungsmittel mit hohem Puringehalt (z.B. Innereien wie Bries, Niere, Hirn, Leber, Herz und Zunge sowie Fleischextrakt) und Alkohol (insbesondere Bier, da hierdurch Guanosin aufgenommen wird, das den Harnsäurespiegel stark erhöht) sollten vermieden werden.
    • Beim Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen, z.B. Hautausschlag, ist das Arzneimittel sofort abzusetzen.
    • Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei eingeschränkter Nierenfunktion, Leberfunktion oder vorbestehenden Blutbildungsstörungen.
    • Bei Behandlung der Gichtniere und der Harnsäuresteine soll die Harnmenge mindestens 2 Liter/Tag betragen, d.h. es ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten.
    • Um erhöhte Harnsäurekonzentrationen im Serum oder Urin, wie sie z.B. bei der Strahlen- oder Chemotherapie von Tumoren sowie bei der angeborenen Enzymmangelkrankheit Lesch-Nyhan-Syndrom auftreten können, zu vermeiden, ist zusätzlich zur Verabreichung von Allopurinol auf eine reichliche Flüssigkeitszufuhr zur Gewährleistung einer ausreichende Harnmenge zu achten. Darüber hinaus kann eine Alkalisierung des Harns durch Verbesserung der Löslichkeit von Harnsäure zur vermehrten Ausscheidung mit dem Urin beitragen.
    • Falls eine harnsäurebedingte Nierenschädigung oder andere Krankheiten die Nierenfunktion bereits beeinträchtigt haben sollten, so ist die Dosis entsprechend den Nierenfunktionswerten anzupassen.
    • Beim Vorliegen von akuten Gichtanfällen sollte die Behandlung mit dem Arzneimittel erst nach deren vollständigem Abklingen begonnen werden. Zu Beginn der Behandlung mit dem Arzneimittel können durch die Freisetzung von Harnsäuredepots akute Gichtanfälle ausgelöst werden. Deshalb ist während der ersten 4 Behandlungswochen die gleichzeitige vorbeugende Schmerzmittel- oder Colchicin-Gabe in Betracht zu ziehen.
    • Bei großen Harnsäuresteinen im Nierenbecken ist nicht auszuschließen, dass sich Teile der infolge einer Allopurinol-Behandlung aufgelösten Steine im Harnleiter festsetzen können.
    • Allopurinol beeinflusst den Stoffwechsel zahlreicher Arzneimittel.

 

  • Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
    • Es können Schwindel, Schläfrigkeit oder Störungen in den Bewegungsabläufen als unerwünschte Wirkungen auftreten. Dadurch kann eine Verminderung der Fahrtüchtigkeit und der Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, die Folge sein. Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren. Fahren Sie nicht Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge und Maschinen! Arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt! Beachten Sie besonders, dass Alkohol Ihre Verkehrstüchtigkeit noch weiter verschlechtert.
    • Bevor Sie die genannten Tätigkeiten ausführen, müssen Sie ausreichend sicher sein, dass Allopurinol Ihre Leistungsfähigkeit nicht einschränkt.
Zusammensetzung von Allopurinol Hexal 100 Tabletten
1 Tabl. enthält
Wirkstoffe
  • 100 mg Allopurinol
Hilfsstoffe
  • Magnesium stearat
  • Crospovidon
  • Cellulosepulver
  • Cellulose, mikrokristalline
  • Povidon K25
  • Macrogol 4000
  • Talkum

Anwendungsgebiete von Allopurinol Hexal 100 Tabletten

  • Das Präparat ist ein Arzneimittel zur Hemmung der Bildung der Harnsäure (Urikostatikum).
  • Das Arzneimittel wird angewendet bei
    • Erwachsene
      • Harnsäurewerten im Blut im Bereich von 8,5 mg/100 ml und darüber, sofern diätetische Maßnahmen nicht ausreichen, bzw. bei klinischen Komplikationen erhöhter Harnsäurewerte, insbesondere manifeste Gicht, harnsäurebedingte Nierenschädigung (Urat-Nephropathie), Auflösung und Verhütung von Harnsäuresteinen sowie zur Verhinderung der Bildung von Calciumoxalatsteinen bei gleichzeitigem Vorliegen erhöhter Harnsäurewerte.
      • erhöhten Harnsäurewerten im Blut und erhöhter Harnsäureausscheidung im Urin, z.B. bei starkem Zellzerfall, Strahlen- bzw. Chemotherapie (sekundäre Hyperurikämie).
    • Kinder
      • erhöhten Harnsäurewerten im Blut und erhöhter Harnsäureausscheidung im Urin, z.B. bei starkem Zellzerfall, Strahlen- bzw. Chemotherapie (sekundäre Hyperurikämie).
      • harnsäurebedingter Nierenschädigung (Urat-Nephropathie) bei Leukämiebehandlung.
      • angeborenen Enzymmangelkrankheiten wie Lesch-Nyhan-Syndrom (teilweise oder totale Defekte der Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyl-Transferase) und Adenin-Phosphoribosyl-Transferasemangel.

Dosierung von Allopurinol Hexal 100 Tabletten

  • Nehmen Sie das Arzneimittel immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
  • Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis
    • Erwachsene
      • Erwachsene nehmen in Abhängigkeit von den aktuellen Serum-Harnsäurewerten täglich 1 bis 3 Tabletten (entspr. 100 - 300 mg Allopurinol/Tag) ein.
      • Um das Risiko des Auftretens von unerwünschten Wirkungen möglichst zu verringern, sollte die Behandlung mit 1 Tablette täglich (entspr. 100 mg Allopurinol/Tag) begonnen werden. Diese Dosis ist nur bei unzureichend gesenkten Serum-Harnsäurespiegeln im Blut zu erhöhen.
      • In Einzelfällen kann die Dosis auf 6 bis 8 Tabletten täglich gesteigert werden (entspr. 600 - 800 mg Allopurinol/Tag). Hierfür sind Blutuntersuchungen durchzuführen (der Serum-Oxipurinolspiegel sollte einen Wert von 15 µg/ml [100 µmol/l] nicht überschreiten). Die Dosis sollte über den Tag verteilt verabreicht werden.
      • Zur besseren Verträglichkeit sollten als Einzeldosis nicht mehr als 3 Tabletten verabreicht werden (entspr. 300 mg Allopurinol).
      • Die Tageshöchstdosis beträgt 800 mg Allopurinol.
    • Kinder
      • Die Tagesdosis beträgt 10 mg Allopurinol pro Kilogramm Körpergewicht (bis max. 400 mg/Tag), verteilt auf 3 Einzeldosen.
    • Ältere Patienten
      • Da spezielle Daten zur Anwendung von Allopurinol bei älteren Patienten nicht vorliegen, sollte diese Patientengruppe mit der niedrigsten therapeutisch vertretbaren Dosis behandelt werden. Ferner ist insbesondere bei älteren Patienten das Vorliegen einer eingeschränkten Nierenfunktion in Betracht zu ziehen.
  • Eingeschränkte Nierenfunktion
    • Allopurinol und seine Stoffwechselprodukte werden über die Nieren ausgeschieden. Eine verminderte Nierenfunktion kann deshalb zu einer längeren Verweildauer der Substanz und seiner Stoffwechselprodukte im Körper und auf diese Weise zu einer Überdosierung führen.
    • Wenn Ihre Nierenfunktion eingeschränkt ist, muss das Arzneimittel deshalb unter besonderer ärztlicher Kontrolle angewendet werden. Zur Verminderung eines möglichen Risikos bestimmt der Arzt die erforderliche Dosis nach dem Ergebnis einer bestimmten Blutuntersuchung (Serumkreatininspiegel, der regelmäßig zu kontrollieren ist), bzw. Ermittlung der Kreatinin-Clearance. Beim Vorliegen von schweren Nierenfunktionsstörungen sollten höchstens 100 mg Allopurinol/Tag (entspr. 1 Tablette/Tag) oder Einzeldosen von 100 mg Allopurinol in größeren Abständen als 1 Tag eingenommen werden. Der Serum-Oxipurinolspiegel sollte einen Wert von 15,2 µg/ml nicht überschreiten.
    • Eine Anleitung für die Dosierung bei beeinträchtigter Nierenfunktion gibt folgendes Schema:
      • Kreatinin-Clearance: über 20 ml/min
        • Tagesdosis: Standarddosis
      • Kreatinin-Clearance: 10 bis 20 ml/min
        • Tagesdosis: 100 - 200 mg
      • Kreatinin-Clearance: unter 10 ml/min
        • Tagesdosis: 100 mg oder größere Intervalle
    • Bei der Durchführung einer Hämodialyse (Blutwäsche) können sofort nach jeder Behandlung (d.h. 2- oder 3-mal/Woche) 300 - 400 mg des Arzneimittels gegeben werden.
  • Eingeschränkte Leberfunktion
    • Bei eingeschränkter Leberfunktion wird ein Vorgehen wie bei einer eingeschränkten Nierenfunktion angeraten. Zu Beginn der Behandlung sollten zusätzlich regelmäßige Leberfunktionstests durchgeführt werden.

 

  • Dauer der Anwendung
    • Die Behandlung mit dem Arzneimittel ist in der Regel über einen längeren Zeitraum erforderlich. Bitte nehmen Sie Arzneimittel regelmäßig und in der vom Arzt bestimmten Dauer ein.
    • Wie bei jeder Langzeitbehandlung ist auch hier eine laufende Überwachung notwendig. Die Harnsäurespiegel sind wiederholt und regelmäßig zu kontrollieren, gleichzeitig soll auf mögliche Nebenwirkungen geachtet und die Notwendigkeit einer Fortsetzung der medikamentösen Behandlung überprüft werden.
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung zu stark oder zu schwach ist.

 

  • Wenn Sie eine größere Menge des Arzneimittels eingenommen haben, als Sie sollten
    • Ein spezielles Gegenmittel ist nicht bekannt. Nach Einnahme von 20 g Allopurinol traten bei einem Patienten Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Schwindel auf.
    • Beim Verdacht auf Vorliegen einer Vergiftung ist - insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme mit Azathioprin oder 6-Mercaptopurin - umgehend ein Arzt zu verständigen, damit Maßnahmen ergriffen werden können, die die weitere Aufnahme des Arzneimittels in den Blutkreislauf vermindern bzw. die Ausscheidung des Arzneimittels beschleunigen, wie reichliche Flüssigkeitszufuhr oder ggf. eine Hämodialyse (Blutwäsche).

 

  • Wenn Sie die Einnahme des Arzneimittels vergessen haben
    • Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.

 

  • Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Wechselwirkungen von Allopurinol Hexal 100 Tabletten

  • Bei Einnahme des Präparates mit anderen Arzneimitteln
    • Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
    • Allopurinol verlangsamt die Ausscheidung von Probenecid (Arzneimittel, das eine vermehrte Harnsäureausscheidung bewirkt).
    • Die Ausscheidung von Allopurinol wird durch die gleichzeitige Gabe von Arzneimitteln, die eine vermehrte Harnsäureausscheidung bewirken, wie Probenecid, Benzbromaron, Sulfinpyrazon oder Salicylaten in hohen Dosen, beschleunigt und somit die Wirksamkeit des Präparates herabgesetzt. Die klinische Bedeutung dieser Wechselwirkungen ist in jedem Einzelfall vom Arzt zu bewerten.
    • Wird das Arzneimittel gleichzeitig mit 6-Mercaptopurin oder Azathioprin eingenommen, muss deren Dosis auf 25% der sonst üblichen Dosis gesenkt werden, da ihre Wirkung durch das Arzneimittel verlängert werden kann.
    • Mit dem Auftreten allergischer Reaktionen (Hautausschlägen) auf die Antibiotika (Arzneimittel zur Behandlung bakteriell bedingter Infektionskrankheiten) Ampicillin oder Amoxicillin ist bei gleichzeitiger Allopurinol-Gabe häufiger zu rechnen. Deshalb sollten - wenn möglich - Patienten unter Behandlung mit dem Arzneimittel andere Antibiotika erhalten.
    • Bei gleichzeitiger Gabe des Arzneimittels und Captopril kann, insbesondere bei chronischem Nierenversagen, die Gefahr von Hautreaktionen erhöht werden.
    • Blutgerinnungshemmende Arzneimittel (Antikoagulantien vom Dicumaroltyp) können bei gleichzeitiger Gabe mit dem Arzneimittel in ihrer Wirkung verstärkt werden. Es ist daher eine häufigere Kontrolle der Blutgerinnung erforderlich und ggf. eine Dosisreduktion des entsprechenden Antikoagulans notwendig.
    • Insbesondere bei eingeschränkter Nierenfunktion kann bei gleichzeitiger Gabe des Arzneimittels und blutzuckersenkenden Arzneimitteln, die Chlorpropamid enthalten, die Wirkung von Chlorpropamid verlängert werden. Daher ist die Dosis von Chlorpropamid zu verringern.
    • Nach Einnahme des Arzneimittels wurde von einer Hemmung der Verstoffwechselung theophyllinhaltiger Arzneimittel, die z.B. zur Behandlung von Atemwegs- und Herzerkrankungen verordnet werden, berichtet. Zu Beginn der Behandlung mit dem Arzneimittel oder bei Erhöhung der Dosis des Arzneimittels sollte deshalb die Theophyllin-Konzentration im Blut bestimmt werden.
    • Wird das Arzneimittel zusammen mit Zytostatika (Arzneimittel zur Behandlung bösartiger Geschwulsterkrankungen, z.B. Cyclophosphamid, Doxorubicin, Bleomycin, Procarbazin, Alkylhalogenide) eingenommen, können Blutbildveränderungen häufiger auftreten als bei jeweiliger Einzelgabe dieser Wirkstoffe. Blutbildkontrollen sind daher in kurzen Zeitabständen durchzuführen.
    • Die Verweildauer von Vidarabin-haltigen Arzneimitteln (Arzneimittel gegen Viruserkrankungen) im Körper kann in Gegenwart des Präparates verlängert sein. Deshalb ist bei gemeinsamer Anwendung dieser Arzneimittel besondere Aufmerksamkeit erforderlich, um eventuell vermehrt auftretende Nebenwirkungen rechtzeitig zu erkennen.
    • Die Konzentration von Ciclosporin (Arzneimittel zur Herabsetzung der körpereigenen Immunabwehr) im Blut kann unter Gabe des Präparates erhöht sein. Die Möglichkeit eines häufigeren Auftretens von Ciclosporin-Nebenwirkungen ist daher zu berücksichtigen.
    • Die Verstoffwechselung von Phenytoin-haltigen Arzneimitteln, die z.B. zur Behandlung von Anfallsleiden (Epilepsie) oder bei bestimmten schweren Herzerkrankungen verordnet werden, kann durch das Arzneimittel beeinträchtigt werden. Ob diesem Befund eine klinische Bedeutung zukommt, ist bisher nicht bekannt.

Nebenwirkungen von Allopurinol Hexal 100 Tabletten

  • Wie alle Arzneimittel kann dieses Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
    • Sehr häufig: Bei mehr als 1 von 10 Behandelten
    • Häufig: Bei weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
    • Gelegentlich: Bei weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten
    • Selten: Bei weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10000 Behandelten
    • Sehr selten: Bei weniger als 1 von 10000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle
  • Bedeutsame Nebenwirkungen oder Zeichen, auf die Sie achten sollten, und Maßnahmen, wenn Sie betroffen sind
  • Wenn Sie von einer der nachfolgend genannten Nebenwirkungen betroffen sind, nehmen Sie das Arzneimittel nicht weiter ein und suchen Sie Ihren Arzt möglichst umgehend auf.
  • Haut- und Überempfindlichkeitsreaktionen
    • Von den beobachteten Nebenwirkungen sind Hautreaktionen, die zu jedem Zeitpunkt der Behandlung auftreten können, am häufigsten. Sie können sich bemerkbar machen durch Hautjucken, evtl. verbunden mit Knötchenbildung der Haut, Hautabschuppung, punktförmige bis flächenhafte Hautblutungen und selten mit Hautabschälungen. Beim Auftreten derartiger Erscheinungen ist das Arzneimittel abzusetzen und der Arzt aufzusuchen, da schwere generalisierte Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten können.
    • Die im Folgenden aufgeführten Überempfindlichkeitsreaktionen sind zwar selten (insbesondere bei tödlichem Verlauf bestanden im Allgemeinen Nieren- oder Leberfunktionsstörungen), sie sind jedoch so schwerwiegend, dass das Arzneimittel sofort abgesetzt werden muss und der Arzt umgehend aufzusuchen ist.
    • Überempfindlichkeitsreaktionen können sich wie folgt äußern:
      • Im Einzelnen wurden Hautreaktionen, die mit Hautabschälungen, Fieber, Erkrankungen der Lymphknoten, Vermehrung bestimmter weißer Blutkörperchen (Eosinophilie) und Gelenkschmerzen einhergingen (Stevens-Johnson-Syndrom), sowie Hautveränderungen, die einer Verbrühung der Haut ähneln (Lyell-Syndrom), beobachtet. Die damit verbundene - ebenfalls selten vorkommende - Gefäßentzündung (Vaskulitis) kann sich auf verschiedene Weise bemerkbar machen, z.B. als Leberzellschädigung (Hepatitis), Nierenentzündung sowie sehr selten als Krampfanfall.
    • Ferner wurden bisher in Einzelfällen folgende Beobachtungen gemacht:
      • Überempfindlichkeitsreaktionen, die sich unter anderem in Fieber, Schüttelfrost und Gelenkschmerzen äußerten, Leberfunktionsstörungen (reversible Erhöhungen der Transaminasen und der alkalischen Phosphatasen) sowie Entzündungen der Gallenwege und Xanthinablagerungen im Harntrakt.
    • Sehr selten wurde über akuten anaphylaktischen Schock berichtet. Anaphylaxie kann lebensbedrohlich sein.
    • In Einzelfällen wurde eine blasse Schwellung von Haut und Schleimhaut, vor allem im Gesichtsbereich (Quincke-Ödem) beobachtet.
    • Bei Auftreten akuter allgemeiner, eventuell lebensbedrohlicher Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktischer Schock) muss sofort der nächst erreichbare Arzt verständigt werden, damit die erforderlichen Notfallmaßnahmen eingeleitet werden können. Das Arzneimittel darf in diesem Fall nicht weiter eingenommen werden.
  • Andere mögliche Nebenwirkungen
    • Das Auftreten von Nebenwirkungen ist häufiger bei Bestehen einer Nieren- oder Leberschädigung oder bei gleichzeitiger Einnahme Ampicillin- oder Amoxicillin-haltiger Arzneimittel.
    • Blut und Lymphsystem
      • In Einzelfällen wurde im Zusammenhang mit der Einnahme des Arzneimittels über Veränderungen des weißen Blutbildes (Leukopenie, Leukozytose, Granulozytose, Eosinophilie) berichtet.
      • Insbesondere bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen kann es gelegentlich zu schweren Knochenmarksschädigungen (Thrombozytopenie, Agranulozytose und aplastische Anämie) kommen. Patienten mit Nierenleiden sollten deshalb ihren Arzt auf diese Erkrankung hinweisen, um eine sorgfältige Überwachung ihres Blutbildes zu gewährleisten.
      • Sehr selten wurde nach Einnahme von Allopurinol vom Auftreten einer Lymphknotenerkrankung (angio-immunoblastische Lymphadenopathie) berichtet, die nach Absetzen des Arzneimittels wieder verschwand.
    • Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
      • Bei Patienten mit Gicht kann es zu Beginn der Behandlung mit dem Arzneimittel zu einem Gichtanfall kommen.
      • In Einzelfällen wurden Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) und Erhöhung der Blutfettwerte (Hyperlipämie) beobachtet.
    • Psyche
      • Einzelfälle von trauriger Verstimmtheit (Depression) sind beobachtet worden.
    • Nervensystem
      • In Einzelfällen wurden beobachtet:Nervenentzündungen (periphere Neuritis),Bewusstlosigkeit, Kopfschmerz, Nervenleiden, Lähmungserscheinungen, Empfindungsstörungen (Parästhesie), Schwindel, Schläfrigkeit
    • Augen
      • In Einzelfällen traten Trübungen der Augenlinse (grauer Star), Veränderungen der Netzhaut des Auges (Makula-Entartung) und Sehstörungen auf.
    • Ohr und Innenohr
      • In Einzelfällen wurde über Gleichgewichtsstörungen berichtet.
    • Herz
      • In Einzelfällen wurde eine Verlangsamung des Herzschlages und Bluthochdruck beobachtet.
    • Atemwege, Brustraum und Mittelfellraum
      • Einzelfälle von Halsentzündungen (Angina) wurden beobachtet.
    • Magen-Darm-Trakt
      • Übelkeit, Brechreiz und Durchfall können nach Einnahme von Allopurinol auftreten. Insbesondere magenempfindliche Patienten sollten auf gewissenhafte Einnahme der Tabletten nach dem Essen mit genügender Trinkmenge achten.
      • In Einzelfällen wurden Darmstörungen, Geschmacksabweichungen, blutiges Erbrechen, vermehrte Ausscheidung von Fett im Stuhl und Entzündung der Mundschleimhaut beobachtet.
    • Leber und Galle
      • Selten wurde nach Verabreichung von Allopurinol über Leberfunktionsstörungen berichtet, die von einem asymptomatischen Anstieg der Leberwerte bis hin zur Hepatitis (einschließlich Lebernekrose und granulomatöser Hepatitis) reichten.
    • Haut und Unterhautzellgewebe
      • In Einzelfällen wurde über Haarausfall, verfärbtes Haar und das Auftreten von eitrigen Entzündungen der Haut (Furunkulose) berichtet.
    • Muskel-Skelett-System, Bindegewebe und Knochen
      • In Einzelfällen traten allgemeine körperliche Kraftlosigkeit (Asthenie), Störung der Koordination von Bewegungsabläufen (Ataxie) und Muskelschmerzen auf.
    • Nieren und Harnwege
      • Es wurden Blut im Urin (Hämaturie) und krankhafte Erhöhung von Harnbestandteilen im Blut (Urämie) in Einzelfällen beobachtet.
    • Geschlechtsorgane und Brustdrüse
      • In Einzelfällen wurden beobachtet: Ein- oder zweiseitige Vergrößerung der männlichen Brustdrüse, Impotenz, Unfruchtbarkeit, Samenerguss im Schlaf.
    • Allgemeine Störungen und Beschwerden am Verabreichungsort
      • Es traten in Einzelfällen allgemeines Unwohlsein und vermehrte Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme) auf.
  • Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht angegeben sind.

Gegenanzeigen zu Allopurinol Hexal 100 Tabletten

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden
    • wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Allopurinol oder einem der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels sind.

Schwangerschaft und Stillzeit zu Allopurinol Hexal 100 Tabletten

  • Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Allopurinol sollte in der Schwangerschaft nicht eingenommen werden, da es keine ausreichenden Erfahrungen am Menschen gibt.
  • Stillzeit
    • Während der Stillzeit sollte Allopurinol nicht eingenommen werden, da es in die Muttermilch übergeht.

Anwendung zu Allopurinol Hexal 100 Tabletten

  • Tabletten zum Einnehmen.
  • Die Tabletten werden unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit möglichst immer zur gleichen Tageszeit nach einer Mahlzeit eingenommen. Bei Überschreiten der Tagesgesamtdosis von 300 mg Allopurinol und beim Auftreten von Magen-Darm-Unverträglichkeiten ist die Dosis über den Tag verteilt einzunehmen.
  • Bitte achten Sie auf eine ausreichende und regelmäßige Flüssigkeitszufuhr.

Patientenhinweise zu Allopurinol Hexal 100 Tabletten

  • Besondere Vorsicht bei der Einnahme des Arzneimittels ist erforderlich,
    • Im Folgenden wird beschrieben, wann Sie das Arzneimittel nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht anwenden dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher zutrafen.
    • Nach neueren Literatur-Empfehlungen erübrigt sich unter einem Harnsäurewert von 8,5 mg/100 ml im Blut eine medikamentöse Therapie, sofern Diätvorschriften eingehalten werden und keine Nierenschäden vorliegen. Nahrungsmittel mit hohem Puringehalt (z.B. Innereien wie Bries, Niere, Hirn, Leber, Herz und Zunge sowie Fleischextrakt) und Alkohol (insbesondere Bier, da hierdurch Guanosin aufgenommen wird, das den Harnsäurespiegel stark erhöht) sollten vermieden werden.
    • Beim Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen, z.B. Hautausschlag, ist das Arzneimittel sofort abzusetzen.
    • Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei eingeschränkter Nierenfunktion, Leberfunktion oder vorbestehenden Blutbildungsstörungen.
    • Bei Behandlung der Gichtniere und der Harnsäuresteine soll die Harnmenge mindestens 2 Liter/Tag betragen, d.h. es ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten.
    • Um erhöhte Harnsäurekonzentrationen im Serum oder Urin, wie sie z.B. bei der Strahlen- oder Chemotherapie von Tumoren sowie bei der angeborenen Enzymmangelkrankheit Lesch-Nyhan-Syndrom auftreten können, zu vermeiden, ist zusätzlich zur Verabreichung von Allopurinol auf eine reichliche Flüssigkeitszufuhr zur Gewährleistung einer ausreichende Harnmenge zu achten. Darüber hinaus kann eine Alkalisierung des Harns durch Verbesserung der Löslichkeit von Harnsäure zur vermehrten Ausscheidung mit dem Urin beitragen.
    • Falls eine harnsäurebedingte Nierenschädigung oder andere Krankheiten die Nierenfunktion bereits beeinträchtigt haben sollten, so ist die Dosis entsprechend den Nierenfunktionswerten anzupassen.
    • Beim Vorliegen von akuten Gichtanfällen sollte die Behandlung mit dem Arzneimittel erst nach deren vollständigem Abklingen begonnen werden. Zu Beginn der Behandlung mit dem Arzneimittel können durch die Freisetzung von Harnsäuredepots akute Gichtanfälle ausgelöst werden. Deshalb ist während der ersten 4 Behandlungswochen die gleichzeitige vorbeugende Schmerzmittel- oder Colchicin-Gabe in Betracht zu ziehen.
    • Bei großen Harnsäuresteinen im Nierenbecken ist nicht auszuschließen, dass sich Teile der infolge einer Allopurinol-Behandlung aufgelösten Steine im Harnleiter festsetzen können.
    • Allopurinol beeinflusst den Stoffwechsel zahlreicher Arzneimittel.

 

  • Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
    • Es können Schwindel, Schläfrigkeit oder Störungen in den Bewegungsabläufen als unerwünschte Wirkungen auftreten. Dadurch kann eine Verminderung der Fahrtüchtigkeit und der Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, die Folge sein. Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren. Fahren Sie nicht Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge und Maschinen! Arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt! Beachten Sie besonders, dass Alkohol Ihre Verkehrstüchtigkeit noch weiter verschlechtert.
    • Bevor Sie die genannten Tätigkeiten ausführen, müssen Sie ausreichend sicher sein, dass Allopurinol Ihre Leistungsfähigkeit nicht einschränkt.